Die Videokonferenz-Software Zoom hat in letzter Zeit (coronabedingt) einen Aufschwung erlebt. Ebenso wird Zoom aber auch vermehrt kritisiert. Nun wissen wir endlich, wieso die freien Anrufe bei Zoom nicht verschlüsselt werden:
Der CEO der Unternehmung Zoom habe dazu die folgende Erklärung gegeben:
Zoom’s CEO says he won’t encrypt free calls so Zoom can work more with law enforcement:
“Free users for sure we don’t want to give that because we also want to work together with FBI, with local law enforcement in case some people use Zoom for a bad purpose,” Yuan said.
(Zitat @NicoAGrant Twitter)
Die Ehrlichkeit des Unternehmens ist begrüssenswert. So ist Zoom als US-amerikanische Unternehmung (San Jose, California) an den CLOUD Act gebunden. Deshalb muss diese Unternehmung von Gesetzes wegen mit den eigenen Strafbehörden zusammenarbeiten. Solange also Zoom keine versteckte Hintertüre einbaut, kann sie gar keine starke Ende-zu-Ende Verschlüsselung für die Videokonferenzen anbieten, da sie sonst den US-amerikanischen Behörden keine verwertbaren Daten herausgeben könnte.
Der Fall von Zoom zeigt uns erstmals klar, dass die US-amerikansichen Unternehmen die von uns erhaltenen Daten nicht genügend vertraulich halten können. Derartige Software darf deshalb von unseren Behörden höchstens ausnahmsweise eingesetzt werden. Andernfalls sind unsere Daten weg, ohne dass die Rechtmässigkeit der Herausgabe je durch ein Schweizer Gericht überprüft werden konnte (d.h. Rechtshilfeverfahren fehlen!).
(Stand: 03.06.2020)